Multifunktionale Sirenen für ausfallsichere Krisenkommunikation

In Krisensituationen kommt es darauf an, dass Behörden und Einsatzkräfte schnell und zielgerichtet handeln, sofortige Hilfe leisten und sicherstellen, dass Informationen effizient ausgetauscht und Warnungen sowie Notrufe übermittelt werden.

Dazu müssen zuverlässige Kommunikationskanäle zwischen den Katastrophenschutzbehörden, den kritischen Infrastrukturen und der Bevölkerung bestehen, die auch bei einem Ausfall der Kommunikationsnetze oder der Stromversorgung funktionieren. Zwei Jahrhunderthochwasser überfluteten in der Vergangenheit die sächsische Stadt Meißen. 2002 starben in Sachsen 21 Menschen, der Schaden betrug allein im Freistaat etwa sechs Milliarden Euro. 2013 traten die Elbe und ihre Nebenflüsse wieder über die Ufer, sorgten erneut für hohe Schäden und forderten Todesopfer. Durch den Klimawandel häufen sich diese Katastrophen.

Im Rahmen einer Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Entwicklung von Lösungen für die zivile Sicherheit hat der Landkreis Meißen deshalb das Krisenkommunikation (Kri-Kom)-Projekt zur Entwicklung eines autarken, integrativen Kommunikationssystems gestartet, welches unabhängig von bestehenden Kommunikationsinfrastrukturen bereitsteht.

Resilientes Warnsystem mit multifunktionalen Sirenen

In Phase zwei (Oktober 2023 bis September 2027) haben sich sechs Projektpartner zusammengefunden. Sie entwickeln Modelle für eine direkte Kommunikation zwischen allen Akteuren inklusive der Bevölkerung im Krisenfall – auch bei einem Ausfall der Kommunikations- und Stromversorgung. HÖRMANN Warnsysteme spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung dieses zukunftsweisenden Systems und bringt die Expertise im Bereich der Sirenenwarnung ein.

„Mit ihrer Unabhängigkeit vom Stromnetz ist die Sirene prädestiniert für ein Warnmittel, das in eine ausfallsichere Krisenkommunikation eingebunden ist. Der Anspruch ist eine multifunktionale Sirene, die in übergreifende Infrastrukturen integriert ist“, erklärt Anna Hörmann, Geschäftsführerin von HÖRMANN Warnsysteme. Dank dieser einzigartigen Technologie können multifunktionale Sirenenstandorte und digitale schwarze Bretter zur alarmierten Kommunikation und Notrufübermittlung eingesetzt werden, was die Effektivität und Reichweite des Systems weiter verbessert.

Resiliente Krisenkommunikation für die Zukunft

Das Projekt stellte HÖRMANN Warnsysteme vor besondere Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Integration der verschiedenen Kommunikationssysteme und die Gewährleistung ihrer reibungslosen Zusammenarbeit unter extremen Bedingungen. Doch durch die enge Zusammenarbeit mit den Projektpartnern und die kontinuierliche Forschung und Entwicklung konnten die Mitarbeiter diese Herausforderung erfolgreich meistern. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der regionalen Gegebenheiten, die maßgeschneiderte Lösungen erforderten.

Der Landkreis Meißen führt das Konsortium. Die Projektbeteiligten sind die KomRe AG als Experte für Krisenkommunikation, die Hochschule h2 Magdeburg- Stendal, das Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering, die Firma snafu Gesellschaft für Interaktive Netzwerke mbH, ein Systemintegrator für Sicherheitsnetzwerke sowie HÖRMANN Warnsysteme als Hersteller von und Experte für Sirenenwarnsysteme. Darüber hinaus sind 19 wichtige lokale Akteure – von BOS, KRITIS und Kommunen – als assoziierte Partner eingebunden, um das Projekt direkt in der Praxis mit örtlichen Anforderungen erfolgreich umzusetzen. Als Basis für das KriKom-LK-MEI-Projekt dient das bereits aufgebaute, autarke Krisenkommunikationssystem aus portablen Katastrophenschutz-Leuchttürmen (Kat-Leuchttürme) im Landkreis Meißen.

Das Feedback der Projektpartner und der aktiv in die Systemtests eingebundenen Bevölkerung war durchweg positiv. Das KriKom-Projekt hat bereits große Anerkennung gefunden, und es wird erwartet, dass es als Modellprojekt für weitere Kommunen dienen wird. Auch erste Anfragen für Folgeprojekte zeigen, wie gut die Lösungen von HÖRMANN Warnsysteme ankommen.

Ziel ist es, am Ende des Projekts ein funktionsfähiges, ausfallsicheres KriKom-Datenfunknetz bereitzustellen. Es wird unter aktiver Beteiligung der Bevölkerung umfassend getestet und soll auch auf weitere Kommunen übertragbar sein. Anna Hörmann: „Eine ausfallsichere Infrastruktur zum Schutz der Bevölkerung bedingt die Integration und Kommunikation der verschiedenen Systeme miteinander, dazu gehören auch die Sirenen. Das KriKom-Projekt hat für uns einen hohen Stellenwert im Rahmen der Entwicklungen, mit denen wir die Zukunft der Sirene weiter gestalten.“ Technische Präzision und partnerschaftliche Zusammenarbeit sind die Basis für nachhaltige Energieinfrastruktur.

Montage der multifunktionale Sirenen