Die HÖRMANN Industries GmbH (Unternehmensanleihe, WKN: A2TSCH) hat heute ihren Jahresabschluss 2021 veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die HÖRMANN Gruppe einen Umsatz in Höhe von 589,8 Mio. € (Vorjahr: 521,5 Mio. €). Der Umsatzanstieg resultierte im Wesentlichen aus den Bereichen Automotive und Communication, wohingegen der Bereich Engineering erwartungsgemäß unter dem Wert des Vorjahres lag. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich deutlich auf 45,3 Mio. € (Vorjahr: 25,5 Mio. €), das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg ebenfalls auf 30,0 Mio. € (Vorjahr: 12,6 Mio. €). Bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen betrug das operative EBIT 33,5 Mio. €. Damit lag das Ergebnis der HÖRMANN Gruppe im Berichtszeitraum sogar über Vorkrisenniveau und es wurde die beste Ertragsmarge der jüngeren Unternehmensgeschichte erzielt.

Dr. Michael Radke, CEO der HÖRMANN Industries GmbH: "Trotz der großen Herausforderungen im Geschäftsbereich Automotive, vor die wir erneut in der zweiten Jahreshälfte 2021 standen, blicken wir auf ein sehr gutes Geschäftsjahr zurück. Die positive Entwicklung ist wieder einmal auf unser Erfolgsmodell zurückzuführen: die breit diversifizierte Struktur unserer Gruppe. Auf Basis dieses stabilen Fundaments können wir flexibel auf Veränderungen reagieren und so unsere mittel- und langfristigen Ziele stringent weiter verfolgen. Wir wollen bis 2025 auf vier ertragsstarken Säulen stehen, unseren Umsatz auf 750 Mio. € steigern und dabei weiterhin nachhaltig profitabel wirtschaften."

Die Eigenkapitalausstattung des Konzerns belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 131,1 Mio. € (31.12.2020: 120,8 Mio. €). Die Eigenkapitalquote stieg trotz einer erhöhten Bilanzsumme von 341,7 Mio. € (31.12.2020: 324,7 Mio. €) leicht auf 38,4 % (31.12.2020: 37,2 %). Der Nettofinanzmittelbestand im Konzern erhöhte sich von 73,2 Mio. € in 2020 auf 84,3 Mio. € im Berichtszeitraum.

Johann Schmid-Davis, CFO der HÖRMANN Industries GmbH: "Wir sind sehr stolz, dass wir nach dem außergewöhnlichen Jahr 2020 so schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind. Allerdings sind die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahr 2022 erneut durch die massiven Produktionsunterbrechungen und Betriebsstillstände unseres Hauptkunden aus der LKW-Industrie im Geschäftsbereich Automotive in hohem Maße belastet; Materialengpässe bei Halbleitern und Unterbrechungen der Lieferketten sorgen für hohe Umsatzausfälle, ungeplante Ergebnisbelastungen und hohe zusätzliche Liquiditätsbedarfe in unserern Automotive-Werken. In allen anderen Geschäftsbereichen führen Materialengpässe zu Projektverzögerungen und die stark gestiegenen Erzeuger- und Energiepreise belasten erheblich die geplanten Ertragsmargen. Mit Zuversicht und Tatkraft gehen wir auch diese neuen Herausforderungen im Geschäftsjahr 2022 an."

 

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Der Geschäftsbereich Automotive entwickelte sich im Berichtszeitraum analog zur Nutzfahrzeugbranche. Nach einem starken ersten Halbjahr 2021 brach die Nachfrage insbesondere im LKW-Segment und damit die Geschäftsentwicklung aufgrund fehlender elektronischer Bauteile und daraus resultierender erneuter Produktionsunterbrechungen und Auftragsstornierungen seitens der Kunden ab September 2021 wieder ein. Insgesamt erwirtschaftete der Bereich einen Umsatz von 333,5 Mio. € (Vorjahr: 273,2 Mio. €), eine Steigerung um 60,3 Mio. €, wovon rund 30 Mio. € auf ergebnisneutrale Weiterberechnungen von Materialpreissteigerungen entfielen. Das EBIT verbesserte sich primär infolge der hohen Nachfrage in der Landmaschinenindustrie trotz der hohen Preissteigerungen beim Rohmaterial von -16,0 Mio. Euro im Vorjahr auf auf -5,9 Mio. €. Darin sind außerplanmäßige Sonderabschreibungen in Hohe von 3,5 Mio. € enthalten.

Im Jahr 2021 hat sich der Geschäftsbereich Communication trotz der weiterhin spürbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und zunehmender Versorgungsengpässe sehr positiv entwickelt. Der Umsatz stieg um 23,6 Mio. € auf 169,9 Mio. € (Vorjahr: 146,3 Mio. €). Dabei profitierte der Geschäftsbereich insbesondere von erhöhten Investitionen in den Infrastrukturausbau sowie staatlichen Konjunktur- und Förderprogrammen für den Ausbau des Schienennetzes und der Streckendigitalisierung. Das EBIT des Geschäftsbereichs stieg deutlich um 13,6 Mio. € auf 37,1 Mio. €.

Mit Umsatzerlösen von 68,8 Mio. € lag der Geschäftsbereich Engineering erwartungsgemäß unter dem Umsatz des Vorjahres (84,3 Mio. €). Die große Unsicherheit und die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie haben bei den Kunden des Bereichs zu einer stark verzögerten Auftragsvergabe im Jahr 2020 geführt und zeigen damit für den Berichtszeitraum die spätzyklischen Auswirkungen. Im vergangenen Jahr 2021 hat sich die Auftragslage allerdings sehr positiv enwickelt, sodass sich der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 auf 112,1 Mio. € erhöhte. Das EBIT sank im Geschäftsjahr 2021 leicht von 9,1 Mio. € auf 7,4 Mio. €.

Im Geschäftsbereich Services lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 mit 17,6 Mio. € erneut nur auf dem niedrigen Vorjahrsniveau (Vorjahr: 17,0 Mio. €), das EBIT verbesserte sich leicht auf -2,0 Mio. € (Vorjahr: -2,5 Mio. €). Die Entwicklung wurde auch im Jahr 2021 von Reise- und Zutrittsbeschränkungen sowie der anhaltend zögerlichen Auftragsvergabe der Kunden aus dem Automobil- und Maschinenbausektor belastet. Im strategischen Fokus steht daher, mit Kompetenzen im Bereich Automatisierung, Montage und Wartung Kundenaquisitionen aus dem Non-Automotive Bereich zu intensivieren.

Die Geschäftsführung der HÖRMANN Industries GmbH bestätigt die am 31. März 2021 veröffentlichte Prognose und erwartet für das laufende Gesamtjahr 2022 einen Gesamtumsatz zwischen 585 Mio. € und 610 Mio. € sowie ein EBIT innerhalb einer Spanne von 22 Mio. € bis 25 Mio. €. Voraussetzung für diese Prognose ist allerdings, dass sich die wirtschaftliche Lage bis Mitte 2022 stabilisiert und die mehrwöchigen Produktionsunterbrechungen im Bereich Automotive kurzfristig wieder aufgehoben werden. Derzeit belasten insbesondere die Ereignisse in der Ukraine und die damit verbundenen Lieferengpässe, aber auch die steigenden Material- und Energiepreise das operative Geschäfts des Unternehmens sehr stark und sorgen zusammen mit dem volatilen Verlauf der COVID-19-Pandemie für eine hohe Unsicherheit.

Der vollständige, detaillierte Jahresabschluss inklusive eines ausführlichen Interviews mit den Geschäftsführern der HÖRMANN Gruppe, Herrn Dr. Michael Radke und Herrn Johann Schmid-Davis, kann hier heruntergeladen werden: http://www.hoermann-gruppe.de/investor-relations/finanzpublikationen.

Darüber hinaus hat die HÖRMANN Gruppe erstmalig einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Die freiwilige Erstellung dieses umfassenden Berichts in Anlehnung an die internationalen Richtlinien der Global Reporting Intiative (GRI-Standard) unterstreicht die langfristige Ausrichtung der HÖRMANN Industries. Ausgehend von den langjährigen Werten des Familienunternehmens dokumentiert der Nachhaltigkeitsbericht die vielfältigen Initiativen hinsichtlich verantwortungsvoller und nachhaltiger Unternehmensführung, des Beitrags zum Klimaschutz und zur Wahrnehmung der Verantwortung für die Gesellschaft und alle Stakeholder. Der Nachhaltigkeitsbericht kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.hoermann-gruppe.com/sites/gruppe/files/media/downloads/hoermann-gruppe_nachhaltigkeitsbericht_2021_DE.pdf