Seit über zwanzig Jahren begleitet der Fabrikplaner HÖRMANN Rawema den führenden Lieferanten für geschmiedete Fahrwerks- und Motorenkomponenten Bharat Forge in Aktivitäten der Umformtechnik vor allem beim Schmieden. Wie sieht die Aufstellung der Schmiedeanlagen aus, mit welchen Aufwänden für die technische Gebäudeausstattung sollte gerechnet werden, welche automatisierte Prozesslösung gibt es, und welche Anforderungen müssen an die Messtechnik gestellt werden? Das sind Fragen, auf die eine Antwort gefunden wird. „Bharat Forge setzt vor allem auf unsere Erfahrungskompetenz – von Anlagenkonzepten bis zur Realisierung von Produkten arbeiten wir gemeinsam an effizienten Lösungen“, so Benjamin Bielefeld, Innovationsmanager von HÖRMANN Rawema.

Das besondere Feature der Zusammenarbeit besteht seit einigen Jahren in der durchgängigen Nutzung der 3D-Planung. Da HÖRMANN Rawema als Generalplaner stets die Daten aus vielen Quellen zusammenfasst, werden in die Planung neben bekannten Daten von etablierten Partnern auch standardisierte Schnittstellen eingefügt, um dem Kunden eine maßgeschneiderte aber auch zuverlässige Planung zu bieten.

 

3D-Planung für effizientere Fabrikplanung

In der Planungsphase verbindet HÖRMANN Rawema die Architekturdaten wie Träger und Wände mit den Daten der technischen Gebäudeausrüstung wie Kühlung und Lüftung. Diese Daten werden anschließend z. B. mit den Produktionsanlagen verknüpft. „All dies muss in der Planung ein einheitliches, effizientes und funktionstüchtiges Konstrukt ergeben und wird daher intensiv mit allen Beteiligten abgestimmt“, betont Benjamin Bielefeld. Auf der Basis des umfassenden 3D-Modells legen die Fabrikplaner dann beispielsweise Terminpläne und Detailabstimmungen fest.

Nach der Planungsphase nutzt HÖRMANN Rawema die Modelle für die Realisierungsphase, um Montagereihenfolgen gemeinsam mit den Lieferanten abzustimmen. Da viele Prozesse auf der Baustelle nacheinander erfolgen, braucht es zusätzlich ein umfassendes Projektmanagement vor Ort, um einen optimalen Baustellenfluss zu gewährleisten. Bei längeren Umbauprojekten realisiert der Fabrikplaner seit dem Jahr 2015 auch die 3D-Modellierung durch 3D-Laserscans, welche auch als Ausgangsbasis zur Bestandsdigitalisierung dienen können.

 

Fabrik der Zukunft

Die Generalplanung setzt zunehmend auf eine allumfassende 3D-Planung, um dem Kunden den Planungsprozess näherzubringen und noch detailliertere Aussagen zum Prozess treffen zu können. „In den nächsten Jahren werden wir unseren Kunden zudem ermöglichen, gemeinsam mit uns in virtuellen Räumen die Fabrikplanung umzusetzen“, so Holger Füssel, Geschäftsführer der HÖRMANN Rawema.

Hierzu baut HÖRMANN Rawema mit starken Partnern die Kompetenz für Building Information Modeling (BIM) aus, beteiligt sich an Erarbeitung der VDI-Richtlinie für die BIM-Fabrikplanung, definiert Anwendungsmöglichkeiten für Augmented-Reality-(AR) und Virtual-Reality(VR)-System mit dem Fokus auf kollaborative Arbeit, arbeitet im Forschungsprojekt „AgilPlanBZ“ an der flexiblen, wandlungsfähigen Fabrik zur Produktion von Brennstoffzellen, um eine effiziente Fabrikplanung in Zeiten von Digitalisierung in der Produktion zu fördern. „Nur wer die Chancen der Digitalisierung optimal nutzt, kann Herausforderungen von morgen früh erkennen und damit optimale Ergebnisse für den Kunden erzielen“, betont Holger Füssel.